Tellington TTouch® Methode
für Hunde, Katzen und Kleintiere
Leinenführigkeit - Zweipunktführung beim Hund
Warum ziehen Hunde an der Leine?
Das Laufen an der Leine ist für den Hund kein natürliches Verhalten. Schon mal gar nicht in unserem lagsamen Tempo.
Hunde haben vier Beine und sind sind viel schneller als wir. Es ist nicht einfach für sie an der Leine zu gehen.
Das gehen an der lockeren Leine müssen Hunde erst lernen.
Und wir machen Ihnen das meistens auch noch ziemlich schwer…
Zum „an der Leine ziehen“ gehören immer zwei, das heißt, wenn an einem Leinenende gezogen wird, entsteht instinktiv ein „sich dagegen lehnen“.
Das ist der sogenannte Oppositionsreflex.
Wird an der Leine bei Zug allerdings nachgegeben, kann dem Oppositionsreflex entgegen gewirkt werden.
Dafür gibt es verschiedene sanfte Führtechniken wie zum Beispiel die Zweipunktführung.
In der Tellington Methode arbeiten wir nur mit Führtechniken die dem Oppositionsreflex entgegen wirken. Auch mit der Zweipunktführung. Dafür verwenden wir eine Leine mit 2 Karabinern und ein Tellington TTouch Geschirr.
Übrigens Zweipunktführung wird auch Doppelkontaktführung oder die 2-Kontakt-Punkte-Führung genannt.
Durch die Führung des Hundes an zwei Kontaktstellen kann man den Hund ohne Kraftaufwand ausbalancieren, leichter lenken und Spannung im Körper abbauen.
Habe ich nur einen Anlegepunkt am Hund, dann kann ich seinen Zug lediglich mit Zug erwidern.
Zug erzeugt Gegenzug!
Habe ich allerdings zwei Anlegepunkte am Hund, kann ich ihm durch sich abwechselnde Signale in seine Balance helfen.
Die Verbindung zum Rücken kann man als „Bremse”, die Verbindung an der Vorderbrust vorwiegend als „Lenkung” betrachten. Will man den Hund langsamer machen, so hebt man die Leine sanft an (besser als ein rückwärts wirkender Zug), was sein Tempo verlangsamt, ohne den Oppositionsreflex wachzurufen. Die Bewegungsrichtung kann über den vorderen Ring sehr klar kommuniziert werden. So kann die Leine sanft und freundlich genutzt werden, zur Unterstützung der verbalen Hörzeichen, als Signal oder Hilfe, aber nicht als Korrektur.
Für Zweipunktführung benötigen sie eine Leine mit 2 Karabinern an beiden Enden.
Die Leinenenden können unterschiedlich befestigt werden z.B.
– am Brustgeschirr und am flachen Halsband oder
– nur am Brustgeschirr: ein Ende vor der Brust und ein Ende am Widerrist – das ist empfehlenswerter.
Ein Führen am Geschirr ist aus verschiedenen Gründen empfehlenswerter.
Ist die Leine nun an zwei Kontaktpunkten am Geschirr eingehakt, verhindert man unangenehmen Druck am Hundekörper. Der Hund kann sich entspannen und hat infolgedessen auch weniger Tendenz zu ziehen.
Der Druck am Hals behindert die Atmung, verringert den Sauerstoffgehalt im Gehirn, verstärkt Unsicherheit und Reaktivität, und beeinträchtigt die Lernfähigkeit, ganz zu schweigen von der Gefahr, durch den starken Zug am Halsband Hals und Wirbelsäule und die Weichteile im Kehlbereich zu verletzen.
Der erste Schritt zu guter Leinenführigkeit ist also, jeglichen Druck am Hals zu vermeiden.
Aber Geschirre müssen passen und sinnvoll gefertigt sein.
In diesem Beitrag erahren sie mehr darüber: Brustgeschirr oder Halsband?
Beachten sie bitte auch: Geschirre, die sich festziehen, sobald die Leine gespannt ist, also ein unangenehmes Gefühl beim Leineziehen erzeugen, haben eine andere Wirkung. Sie sind sehr unnagenhm für den Hund, verursachen Schmerzen und sind nicht empfehlenswert.
Genauso wie folgende Hilfsmittel, die sie NIEMALS nutzen sollten: Zughalsbänder, Retriever- oder Moxonleinen ohne Stopp, Illusion Collar, Stachelhalsbänder, oder Elektrische oder Sprüh-Halsbänder denn sie lösen beim Hund Schmerzen aus und zerstören die Bindung und das Vertrauen zwischen dir und deinem Hund (und führen meistens zu Leinenagression).
Leider werden immer noch diese angeblichen Hilfsmittel im Handel angeboten.
Bei großen und sehr großen Hunde kann je nach Fall, ein Kopfhalfter („Halti”) benutz werden, aber bitte nur Richtig. Falsch eingesetzt kann Kopfhalfter Hals und Nacken verletzen und fügt den Hund auch Schmerzen zu.
In diesem Beitrag von Bibi Degn (Tiereakademie) erfahren sie mehr zu diesem Thema:
https://tiereakademie.de/2019/05/01/warum-ich-fuer-hunde-ein-brustgeschirr-und-die-zweipunktfuehrung-empfehle/
Folgende Tipps helfen Ihnen bei der Zweipunktführung:
- Sie sollten sich immer an der Schulter- oder Kopfhöhe des Hundes befinden.
Sobald sie zu weit hinten sind kann keine wirkliche Führung mehr stattfinden. - Die Leine wird zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchgeführt.
So kann feinmotorisch geführt werden. - Nehmen sie den Zug an dem einen Anlegepunkt an. Lassen sie am anderen Anlegepunkt die Leine locker (der Karabiner hängt herab).
Dann nehmen sie den Zug am anderen Anlegepunkt an und lassen wiederum am ersten
Punkt locker.Es ist ein ständiges Annehmen und Loslassen.
Sobald es geht, lassen sie beide Leinen locker. Beide Karabiner hängen durch.
Das Annehmen ist ein leichter Zug, kein Ruck.
Wenn sie diese Führtechnik erlernen möchten wenden sie sich am besten an einen zert. Tellington TTouch Practicioner, diese finden sie auf: http://www.tellington-methode.de
Übrigens der Hund sollte die Leine immer mit etwas positiven Verknüpfen. Gehen an der Leine sollte dem Hund Spaß machen.
Natürlich gibt es auch andere (ausser der Tellington Methode) sanfte und sehr effektive Möglichkeiten die Leinenführigkeit zu trainieren und dem Hund das Gehen an lockeren Leine beizubringen.
Wenn sie auf spielerische Weise mit ihrem Hund die Leinenführigkeit verbessern möchten empfehle ich Ihnen diesen Online-Video-Kurs von Claudia Hußmann.
Sie arbeitet aber nicht mit der Tellington Methode.
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Leinenführigkeit – Lockere Leine mit Spaß
Diesen Videokurs von Claudia Hußmann finde ich gut, weil hier Hunde spielerisch das Gehen an der Leine lernen.
Lernen mit Spaß und ohne Stress ist viel effektiver.
Claudia Hußmann zeigt Ihnen zwei ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Und sie bekommen noch 4 lustige Trainingsspiele obendrauf.
So macht das Üben der lockeren Leine richtig Spaß!
Zwei tolle Möglichkeiten, das Üben der lockeren Leineganz neu zu starten, sorgen für
Training mit Spaß und Erfolg bei Anfängern und Verzweifelten!
Hier noch ein paar Tipps
Haben sie Verständniss und Geduld, verlangen sie nicht zu viel von ihrem Hund. Sie haben auch nicht an einem Tag laufen gelernt, oder?
Trainieren sie mit Geduld, Freundlichkeit und Konsequenz.
Nutzen sie gut sitzendes Brustgeschirr (in dem sich der Hund wohlfühlt), lange Leine und Belohnungen die ihr Hund besonders mag.
Holen sie sich Hilfe bei einem Tellington TTouch Practitioner oder guten Hundetrainer der gewaltfrei, ohne Druck und OHNE Leinenruck arbeitet.
Ich wünsche Ihnen und ihrem Hund viel Spaß beim Lernen und Trainieren.
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https://www.zusammenmithund.de/hundetraining/
Buchtipp
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